Johann Schmid stand bei der allerersten Meisterschaft in der Saison 1911/12 im Kader der Amateure.
Johann Schmid wurde auch „Alois“ gerufen und er war mit dem Rapid Star Josef Uridil gut befreundet. Beide wuchsen nicht unweit voneinander in Ottakring auf.
Der linke Flügelstürmer hatte seinen ersten Einsatz am 24. März 1912 beim 2:2 auswärts in Dornbach gegen den Wiener Sportclub. Die Partie endete 2:2. Zuvor spielten Siegfried Kolisch und Matthias „Motzl“ Baumann auf seiner Position.
Am 17. November 1912, nach einem 2:0 Heimsieg am WAC Platz über die Vienna, konnte man in einer Wiener Zeitung lesen: „Bei den Amateuren spielte auch wieder das neue Riesentalent Johann „Alois“ Schmid. Ein Spieler der auch überraschend im letzten Länderspiel gegen Ungarn in die Nationalmannschaft einberufen wurde.“ Er galt damals als eines der größten Talente im österreichischen Fußball. Damals gerade erst einmal 17 Jahre alt, brachte er es bald auf 6 Länderspiele.
Am 20. April 1913 gelang ihm beim 3:1 Sieg über den WAC auf deren Anlage im Prater nicht nur ein Tor, sondern auch eine glanzvolle Leistung. Ein weiteres Tor gelang ihm am 25. Mai 1913 beim 2:0 Heimsieg am WAC Platz gegen den Sportclub.
Im Sommer 1913 startete er mit seinen Amateuren in die dritte Saison. Erst am 19. Oktober 1913 gelang ihm das erste Tor, als die Amateure einen 4:2 Sieg über den SC Simmering feierten: „Das junge Riesentalent im Mittelfeld Johann „Alois“ Schmid schoss 3 Minuten vor Schluss noch das 4:1.“
Am 30. November 1913 erzielte er beim 2:0 Auswärtssieg beim FAC das Führungstor: „Ein Prachtschuss von Johann „Alois“ Schmid ging dann aber doch in das Netz. Da konnte selbst der lange Teufelskerl Heinrich Plhak nichts ausrichten.“ Auch beim 2:0 hatte er seine Beine im Spiel: „Die Amateure gingen es in der zweiten Halbzeit etwas locker an, da vom FAC wirklich nichts mehr kam. Beim zweiten Treffer war wieder das junge Riesentalent Johann „Alois“ Schmid beteiligt. Er zog die Fäden im Mittelfeld und brachte immer wieder punktgenaue Flanken vor das Tor der Gastgeber. So war das auch in der 57. Minute. Der Ball kam haargenau auf die Stirn von Altstar Ludwig Hussak. Der brauchte den Ball nur noch einnicken. 2:0 für die Amateure!“
Am 21. Juni 1914 erzielte er zu Hause in Ober Sankt Veit beim 3:2 Heimsieg gegen Simmering zwei Treffer. Es war in der Schlussphase ein Doppelschlag innerhalb von nur 5 Minuten.
Auch nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam er bei den Amateuren zum Einsatz. Die Amateure belegten in der ersten Kriegssaison 1914/15 von 10 Mannschaften den vierten Platz. Johann Schmid hatte großen Anteil daran.
Ebenso konnte man Johann Schmid beim Start in die zweite Kriegssaison 1915/16 im Amateure Trikot bewundern. Am 12. September 1915, beim 2:1 Sieg am WAF Platz über Simmering, konnte man danach lesen: „Bester Mann der Violetten war Alois Schmid am rechten Flügel. Immer wieder ließ er seine Gegenspieler elegant aussteigen und glänzte mit exakten Vorlagen.“ In diesem Spiel war er auch in eine skurrile Szene verwickelt: „Zuerst ging der Lehrer und spätere Schuhcremeverkäufer Johann „Alois“ Schmid in der 59. Minute Simmerings Torhüter Johann Kimmel, ein Gemischtwarenhändler, scharf an, obwohl dieser schon den Ball in den Händen hielt. Der unsichere Kimmel warf die Nerven weg, und gleich darauf auch den Ball. Leider für Simmering in das eigene Netz: 1:1.“
Am 28. September 1915 wurde er von einem Redakteur der Sport Rundschau als rechter Flügelstürmer in der Nationalmannschaft für das Spiel gegen Ungarn vorgeschlagen. Die linke Seite, auf der er bei den Amateuren spielte, war schon an Rapids Topstar Gustav Wieser vergeben. „Diskussionen gab es auch über die Position des rechten Flügelangriffs. Wäre Schober vom WAF nicht verletzt, müsste wohl er die erste Wahl sein. Patzelt käme auch in Frage, aber er wurde als körperlich zu schwach eingeschätzt. Als richtiger Mann wurde dann der violette Johann „Alois“ Schmid befunden. Er wäre ein fähiger, intelligenter und erprobter Spieler, hieß es.“
Am 24. Januar 1916 musste Johann Schmid dann seine Heimatstadt verlassen und in den Krieg ziehen. Die Amateure verloren damit ihren letzten fähigen Stürmer. Am Ende der Saison stand von 10 Mannschaften der 7. Rang.
Am 31. Januar 1916 kam Johann Schmid an der Frontlinie im Osten an und begegnete dort zufällig Rudolfshügel Stürmer Leopold König.
9. Juli 1916: „Der im Krieg schwer verwundete Flügelangreifer der Amateure, Johann „Alois“ Schmid, wurde vom Spital in der Stiftskaserne nach Klosterbruck bei Znaim transportiert.“
Am 27. August 1916 lief er bei der 0:1 Heimniederlage gegen Simmering schon wieder im violetten Trikot ein. Am 3. September 1916 war er bei der 1:2 Auswärtsniederlage beim Sportclub bester Mann am Feld.
Bei der 1:2 Heimniederlage am 17. September 1916 gegen den WAF kam es zur folgenden Szene: „Heimaturlauber Johann Schmid setzte sich wieder einmal gegen den schwachen Fritz Levitus durch, drang in den Strafraum des WAF ein und wurde anschließend regelwidrig zu Fall gebracht. Doch Oskar Lorenz ließ zur Überraschung aller weiterspielen. Hatte er nun doch ein schlechtes Gewissen bekommen, oder hatte er Angst vor den sich wild gebärdenden WAF Anhängern auf den Rängen, die ihren Unmut über die Leistung des Schiedsrichters in den letzten Minuten mehr als deutlich kund taten?“
Ein schönes Tor gelang ihm beim 7:2 Sieg zu Hause gegen Simmering am 3. März 1917: „Es war Johann „Alois“ Schmid der mit einem gefühlvollen Heber unter die Latte das 2:1 für die Amateure erzielte.“
29. April 1917 bei der 1:2 Auswärtsniederlage gegen Rapid: „In der violetten Angriffreihe zeigte noch Johann „Alois“ Schmid die beste Leistung. Er war immer anspielbar, und wenn es die Bodenverhältnisse hergaben, war er auch an sehenswerten Kombinationen beteiligt.“ Das Tor für die Amateure wurde auch durch ihn erzielt: „Nach der Pause lief es für die Violetten dann etwas besser. Durch einen großartig aufspielenden Karl Kurz konnten sich die Amateure im Mittelfeld eine leichte Überlegenheit erarbeiten. In der 58. Minute war das violette Wunderkind wieder einmal am Ball. Er tanzte zwei Gegenspieler elegant aus und sah links vorne Johann „Alois“ Schmid ungedeckt in den freien Raum laufen. Mit einem Adlerauge und viel Gefühl im Fuß ausgestattet, beförderte Kurz das runde Leder punktgenau dorthin wo Schmid zu stehen kam und den Ball unhaltbar für Theodor Mantler einschießen konnte. 1:1! Die Amateure hatten ausgeglichen!“
Beim 2:2 gegen den WAC am 20. Mai 1917, auf dem WAC Platz im Prater, erwachte Johann Schmid erst in der zweiten Halbzeit, hieß es. Nach dem Spiel konnte man in der Zeitung lesen: „Kurz darauf war es dann auch schon passiert. Wieder konnte sich der ehemalige Nationalspieler Johann „Alois Schmid über links durchtanken. Seine Flanke war von Schwarz schwer zu nehmen, aber er schaffte es doch, sehenswert und akrobatisch, den Ball direkt zu übernehmen. 2:1! Der Ball zappelte im Netz. Die Amateure lagen wieder in Führung. Das musste ein wunderschönes Tor gewesen sein, denn der Ball wurde aus fast unmöglicher Position direkt übernommen und landete genau im oberen Kreuzeck.“
Die Amateure beendeten ihre dritte Kriegssaison 1916/17 von 10 Mannschaften auf dem 8. Tabellenrang.
Am 15. Juli 1917 kam er im Länderspiel gegen Ungarn als linker Flügelstürmer zum Einsatz. Die Österreicher verloren zu Hause am WAC Platz vor 14.000 Zuschauern mit 1:4: „Als linker Flügelstürmer begann Johann „Alois“ Schmid. Er war damals nicht in überragender Form, aber zumindest hatte er Erfahrung, Trainings und Spielpraxis.“ Das genügte oft schon in dieser Zeit während des Weltkrieges. „Von Johann Schmid erwartete man sich Vorteile auf Grund seiner Schnelligkeit und seines Einsatzes. Ebenso brachte er die Erfahrung mit, die damals bei Einberufungen immer sehr stark gewichtet wurde.“
Am 12. August 1917 kam es zu einem Testspiel zwischen Rapid und den Amateuren: „Bei den Amateuren glänzten vor allem Harald Wolfram und Johann „Alois“ Schmid. Schmids stärkste Waffe war seine Schnelligkeit. Das bereitete den Rapidlern die größten Probleme. Beide Tore der Amateure wurden durch Schmids Alleingänge erzielt, in denen er seine Schnelligkeit ausnützen konnte.“ Die Partie endete 2:2.
Bei der 0:6 Heimniederlage gegen den FAC am 2. September 1917 befand sich Johann Schmid in einem erschreckenden Zustand. Auch beim 1:1 am WAC Platz gegen den WAC konnte Schmid nicht überzeugen: „Der Rest der Amateure agierte sehr unsicher und planlos. Nationalspieler Johann „Alois“ Schmid gehörte darunter. Er enttäuschte auf allen Linien.“ Eine ordentliche Leistung gab es erst wieder am 14. Oktober 1917 beim 2:2 gegen die Hertha.
Am 23. Dezember 1917 kam er als linker Flügelstürmer wieder in der Nationalmannschaft auswärts gegen die Schweiz zum Einsatz. Die Österreicher siegten mit 1:0.
Am 3. März 1918 hatte er seine Form wieder gefunden. Beim 2:2 gegen die Hertha war er bester Mann am Feld. An folgender Aktion war er beteiligt: „Kurz darauf führte der neue Mittelstürmer Franz Hansl den Ball. Seinen Diagonalpass auf die linke Seite erreichte Johann „Alois“ Schmid punktgenau auf dem Fuß. Schmid blickte kurz auf und sah Verbinder Schwarz in der Mitte frei stehen, da Stefan Popovich zwei Defensivspieler der Hertha auf sich zog. Der Ball kam scharf und flach in den Strafraum auf Schwarz und dieser besorgte in einer sehenswerten Direktabnahme das 1:0 für die Amateure! Damit ging es auch in die Pause.“
Nach dem 1:1 zwischen Amateure und dem WAC am 10. März in Ober Sankt Veit wurde geschrieben: „Schmid wurde von Julius Kaps sehr gut gedeckt und konnte nicht so zur Entfaltung kommen wie er sich das wahrscheinlich vor dem Spiel gedacht hatte. Julius Kaps konnte Amateure Star und Nationalspieler Johann „Alois“ Schmid komplett abmontieren.“
Den Rest der Saison 1917/18 kam Schmid weiterhin regelmäßig zum Einsatz. Über seine linke Seite waren die Amateure immer am stärksten.“ Am 21. April 1918 war er beim 2:0 Heimsieg über Simmering wieder einmal „überragend“. „Als einmal der linke Flügelstürmer Johann „Alois“ Schmid durchbrechen konnte und in den Strafraum eindrang, wurde er von einem Simmeringer unsanft zu Boden gerissen. Eigentlich ein klarer Elfmeter, doch Schiedsrichter Benjamin „Benno“ Lazarus leistete sich die nächste Fehlentscheidung gegen die Hausherren. Also ein Heimschiedsrichter war dieser Lazarus in keinem Fall. Das konnte man bestätigen. Mit 1:0 für die Amateure ging es in die Pause.“
Die Amateure belegten mit Johann Schmid in der Saison 1917/18 den 8. Platz. In der folgenden Saison war Johann Schmid abermals fixer Bestandteil der violetten Stürmerkette. Am Ende der Saison stand der 6. Tabellenrang.
Er überlebte den Ersten Weltkrieg, beendete kurz darauf dann aber seine Karriere im Jahr 1920. Danach arbeitete er als Schullehrer, Kaffeehausbesitzer und als Verkaufsdirektor des Schuhcreme-Erzeugers Dolus. Später versuchte sich Schmid auch als Trainer. Seine wichtigste Station war die Hakoah.
Johann „Alois“ Schmid vor einem Spiel in der Saison 1913/14 am WAF Platz