Heinrich Belohlavek

Heinrich Belohlavek wurde beim Start der ersten österreichischen Fußballmeisterschaft 1911/12 gerade 22 Jahre alt und stand beim SC Rudolfshügel unter Vertrag.

Belohlavek war technisch stark und legte immer eine hohe Einsatzbereitschaft an den Tag. Er wurde in der Sommerpause 1913 vom erbitterten Lokalrivalen Hertha abgeworben. Sportlich war das nicht die beste Entscheidung, da bei Kriegsausbruch die Hertha ihre Heimstätte verlor und in die sportliche Bedeutungslosigkeit abrutschte. Bei Rudolfshügel hingegen spielte man so gut wie noch nie und schaffte den Aufstieg zu den absoluten Topvereinen Österreichs.

Doch genau in dieser Situation zeigte sich die unverdrossene Einsatzbereitschaft von Heinrich Belohlavek. Selbst in den aussichtlosesten Spielen der Hertha zeigte er immer Einsatz und kämpfte, egal wie hoch man bereits in Rückstand lag, fanatisch bis zum Schluss, wobei auch das spielerische Element nie vernachlässigt wurde.

Im Sommer 1916 kehrte Belohlavek dann zu Rudolfshügel zurück. Er wechselte vom ewigen Prügelknaben zu einer damaligen Topadresse in Österreich, die auch um den Meistertitel spielte.

Als Eisendreher in einem Rüstungsbetrieb blieb er lange vom Ersten Weltkrieg verschont. Doch am Ende musste auch er in den Krieg ziehen, den er aber überlebte.

Heinrich Belohlavek wurde als kommunistischer Widerstandskämpfer im Dritten Reich am 2. März 1943 in Berlin Plötzensee hingerichtet. Seine Wohnadresse war die Leebgasse 35 in Favoriten. Diese lag in unmittelbarer Nähe zum damaligen Rudolfshügler Sportplatz.