Lorenz Polster stand bei der allerersten Meisterschaft in der Saison 1911/12 im Kader der Amateure. Er musste aber lange auf seinen ersten Einsatz warten. Erst am Ende der Saison, im vorletzten Spiel am 9. Juni 1912, in Hütteldorf gegen Rapid, wurde er von Trainer Jimmy Hogan als linker Verbindungsstürmer aufgestellt. Das Spiel ging 0:3 verloren.
Seinen zweiten Einsatz hatte er im letzten Saisonspiel am 29. Juni 1912 am WAC Platz im Prater gegen den WAC. Die Amateure feierten einen 4:0 Triumph und beendeten damit ihre erste Saison auf Platz 8. 12 Mannschaften zählte damals die oberste Liga. Lorenz Polster besorgte das Tor zum 4:0: „WAC Verteidiger Stefan Sudrich stand in den letzten Minuten dieser Partie dann aber noch im Mittelpunkt. Zuerst verlor er das Laufduell gegen Lorenz Polster. Dieser schnappte sich das Leder und zog aus der Ferne ab: unhaltbar für WAC Torhüter Adolf Klement.“ Das erste Tor von Lorenz Polster!
Überzeugt dürfte Lorenz Polster aber nicht haben, denn beim Start in die neue Saison 1912/13 hieß der linke Verbindungsstürmer Egon Metzl und der blieb es auch in den darauf folgenden Partien.
Lorenz Polster, wurde als „weich“ beschrieben. Doch ein gutes Schussvermögen wurde ihm zugestanden.
In den nächsten Jahren verschwand Lorenz Polster von der Bildfläche. Erst während des Ersten Weltkriegs tauchte er wieder auf und zwar am 28. Februar 1915 im Dress der Hertha gegen Rapid. Die Hertha verlor auswärts in Hütteldorf mit 1:3 und Lorenz Polster kam als linker Flügelstürmer zum Einsatz. Polster feierte einen Einstand nach Maß, denn er erzielte in der 5. Minute das Führungstor für die Hertha. Rapid konnte aber 15 Minuten später innerhalb von nur 6 Minuten das Spiel durch zwei Edi Bauer Tore drehen.
Am 11. April 1915 erzielte Lorenz Polster beim 4:2 Heimsieg über den SC Simmering aus einem Freistoß sein zweites Tor für die Hertha. Es war der 3:2 Führungstreffer in der zweiten Halbzeit nach einem 2:2 Pausenstand.
Eine Woche später, am 18. April 1915, traf er dann auch noch gegen seinen Ex-Verein Amateure. Er besorgte beim 2:0 Auswärtssieg den zweiten Treffer. Auch am 6. Juni 1915 trug er sich in die Schützenliste ein. Bei der 1:3 Heimniederlage gegen den Lokalrivalen Rudolfshügel machte er das Ehrentor.
ab fünftes Buch …