Franz Schubert

Der Torhüter Franz Schubert machte zum ersten Mal am 3. August 1916 in einem Testspiel auf sich aufmerksam. Schubert war damals beim Zweitligisten Nussdorf unter Vertrag und wurde vom Erstligisten FAC zu diesem Testspiel eingeladen. Seine Mannschaft besiegte den SV Guntramsdorf mit 6:2 und Franz Schubert lieferte eine anständige Vorstellung ab. „Er hielt nicht schlechter als Stammtorhüter August Kraupar“, hieß es. Zu einer Verpflichtung kam es aber nicht. Schubert blieb bei seinen Nussdorfern.

Am 15. Juli 1917 fiel er beim Zweitligaspiel Nussdorf gegen Germania Schwechat sehr positiv auf. Die Schwechater wurden auswärts in Nussdorf mit 8:1 gedemütigt und Franz Schubert sorgte dafür dass den ambitionierten Schwechatern nur ein Treffer gelang.

Am 12. August 1917 hieß es, beim Spiel zwischen Zweitligist Nussdorf und der erstklassigen Hertha: „Nussdorfs Torhüter Schubert war aber an diesem Tag zu stark und hielt die schwierigsten Bälle.“ Am Ende ging Nussdorf als 3:1 Sieger vom Platz.

Am 1. April 1918 kam es auf der alten Hohen Warte zum Derby zwischen der Vienna und Nussdorf. „Nussdorfs Torhüter Franz Schubert hatte einen sehr guten Tag und hielt praktisch alles. Mit Ausnahme des einzigen Tores zur 0:1 Niederlage.“

7. April 1918: Bei der 1:3 Niederlage auf dem Sportplatz in der Engerthstraße gegen Donaustadt zählte Franz Schubert wieder einmal zum besten Spieler seiner Mannschaft.

28. April 1918: „Der Sportclub schlug im Pokal Achtelfinale Nussdorf mit 2:0. Nussdorf hielt sich sehr gut. Bester Mann war das junge Torwarttalent Franz Schubert.“

Am 14. Juli 1918 kam Franz Schubert im Duell der Zweitligaauswahl Wiens gegen jene von Budapest zum Einsatz. Seine Mannschaft siegte in Döbling mit 6:1.

Der junge Nussdorfer Franz Schubert galt damals als der zweitbeste Torhüter der zweiten Liga. Nachdem Ausfall von Hakoahs Startorhüter Wilhelm Halpern, kam er in die Auswahl. In diesem Spiel wirkte er aber nervös und unsicher. Immerhin spielte er vor 4.000 Zuschauern. Diese Kulisse war er in der zweiten Liga nicht gewohnt.

1. September 1918: „In der zweiten Liga hatte die ambitionierte Vienna mit ihrem Lokalrivalen Nussdorf schwer zu kämpfen und siegte nur mit Hilfe des Schiedsrichters Grünwald mit 3:1. Bei Nussdorf fiel vor allem Torwarttalent Franz Schubert sehr positiv auf.“

Am 9. März 1919 unterlag seine Mannschaft der Vienna 0:6. Doch ohne seine Reflexe wäre die Niederlage noch deutlicher ausgefallen.

Im Sommer 1919 feierte die Vienna ihren Aufstieg in die oberste Spielklasse. Franz Schubert wurde ein Angebot für einen Wechsel unterbreitet und er nahm dankend an. So wechselte das hoffnungsvolle Torwarttalent von Zweitligist Nussdorf zum frisch gebackenen Erstligisten Vienna.

Am 17. August 1919 kam er zum ersten Mal in einem Testspiel zum Einsatz. Seine Mannschaft verlor gegen die Amateure mit 1:3, aber Franz Schubert konnte mit einer großartigen Leistung überzeugen.

Beim Meisterschaftsauftakt am 24. August 1919 gegen die Admira stand er dann ebenso zwischen den Pfosten. Schon in der ersten Szene konnte er sich bewähren: „Die Admira startete ambitioniert und Heinrich Skolaut testete mit einem guten Schuss gleich einmal Vienna Torhüter Franz Schubert. Nur mit Mühe konnte der Döblinger diesen Test bestehen. Das war ein sehr scharfes Geschoß.“

Am 14. September 1919 verlor die Vienna zu Hause gegen Rudolfshügel mit 1:5: „Immerhin zeigte sich der junge Torwart Franz Schubert in guter Verfassung. Er verhinderte mit seiner hervorragenden Leistung eine höhere Abfuhr.“

24. September 1919: „Viele Stimmen behaupteten Österreichs bester Torhüter wäre damals der Newcomer Franz Schubert von der Vienna gewesen. In Leserbriefen wurde er als neuer Nationaltormann vorgeschlagen.“

18. Oktober 1919: Vienna besiegte den WAC auf der eigenen Anlage mit 3:0. Schubert stand nicht in der Startformation und seine Karriere erhielt den ersten Knick: „Bei der Vienna stand überraschend die alte Torwartlegende Karl Pekarna zwischen den Pfosten. Seine Nominierung könnte mit dem Jubiläum der Vienna zu tun gehabt haben. Sportliche Gründe den bewährten Franz Schubert aus der Startformation zu stellen, gab es wohl keine.“

9. November 1919: „Dem jungen Vienna Tormanntalent Franz Schubert gefiel die Heimholung der alten Torhüter Legende Karl Pekarna gar nicht. Er verlor seinen Stammplatz und damit auch die Lust der Vienna anzugehören. Er gab an sich nun einen neuen Verein suchen zu wollen.“

16. November 1919: „Die Vienna begann mit Karl Pekarna im Tor. Die erfahrene Legende drängte also das hoffnungsvolle Toptalent Franz Schubert aus der Startformation. Schubert wurde aber noch zusätzlich gedemütigt, da er nicht einmal in der Reserve als Torhüter spielen durfte. Dort stand Karl Pekarnas jüngerer Bruder Ludwig. Franz Schubert wurde als rechter Flügelstürmer eingesetzt. Kein Wunder also wenn er den Verein verlassen wollte.“ Die Vienna verlor dieses Spiel zu Hause gegen die Amateure mit 1:3.

15. Dezember 1919: „Der ehemalige Vienna Tormann Franz Schubert wechselte zu Wacker. Dort hatte er mit Ferdinand Feigl aber mächtige Konkurrenz. Er zeigte sich nach Presseberichten aber zuversichtlich sich als Stammtorhüter durchsetzen zu können.“

21. Dezember 1919: „Bei Wacker stand Stammtorhüter Ferdinand Feigl im Tor. Neuerwerbung Franz Schubert hatte ihn damit noch nicht aus der Startformation verdrängt. Das hochgehandelte aber etwas unglückliche Torwarttalent musste auf der Bank Platz nehmen.“

29. Februar 1920: „Die Vienna bekniete den einst verschmähten Franz Schubert wieder das Tor zu hüten. Das junge Torwarttalent hatte den Verein bereits verlassen, ließ sich aber erweichen das Torwarttrikot der Döblinger noch einmal überzuziehen. So musste kein Feldspieler der Vienna im Tor stehen.“ Die Vienna verlor dieses Spiel am Sportclub Platz gegen Wacker mit 2:3. Richtig stark hielt jedoch der verschmähte Aushilfstormann Franz Schubert. Er bewies mit seiner Leistung, dass es keine gute Idee von der Klubführung war, ihn so stiefmütterlich zu behandeln. Das Sporttagblatt schrieb: „Als bester Mann der Vienna erwies sich der Tormann Franz Schubert, der durch eine Glanzleistung überraschte. Er boxte, faustete und fing die Bälle mit großer Sicherheit und wenn es schon nicht anders ging klärte er mit dem Fuß. Es ist hauptsächlich sein Verdienst, wenn die Vienna mit einer knappen Niederlage davonkam.“

Danach kam Franz Schubert wieder regeläßig zum Einsatz und zeigte eine Glanzpartie nach der anderen.

Erst am 30. Mai 1920, es herrschte eine drückende Hitze über Wien, zeigte er bei der 2:4 Auswärtsniederlage einige Schwäche und agierte unglücklich. Sofort wurde er danach wieder aus der Startformation gestellt. Vienna Trainer Dr. Michl Schwarz war unerbittlich.

6. Juni 1920: „Bei der Vienna stand der Bruder der Torwartlegende Karl Pekarna wieder zwischen den Pfosten: Ludwig Pekarna. Nach dem Franz Schubert vor einer Woche so schlecht hielt, war für Trainer Dr. Schwarz klar wer an diesem Sonntag im Tor stehen musste. Schubert war es nicht.“ So blieb es dann auch bis zum Saisonende.

18. Juni 1920: „Viennas Ersatztorhüter Franz Schubert war nicht mehr glücklich bei den Döblingern. Rapid war an ihm interessiert. Rapid zeigte Interesse an Vienna Torhüter Franz Schubert. Von den Döblingern schon einmal am Abstellgleis entsorgt, wurde er, als Not am Mann war, mit Bitten und Betteln zurück geholt. Nun wurde er bereits innerhalb kürzester Zeit zum zweiten Mal aussortiert. Verständlich also dass das junge Tormanntalent von der Vienna die Nase voll hatte.“