Georg Heiß war einer der besten und sympathischsten Fußballer welche Österreich kurz vor dem Ersten Weltkrieg hervorbrachte. Er kam von einem zweitklassigen Verein zum WAF, spielte vorerst in dessen Ersatzmannschaft und rückte sehr bald in die „Erste“ vor, in der er eine der bewährtesten Hauptstützen wurde. Heiß spielte anfangs Flügelläufer, später zentraler Spielgestalter. Auf diesem Posten zählte er neben Sepp Brandstetter zum besten Spielmacher Wiens und Österreichs.
Seine Hauptstärke waren unermüdliche Arbeitsfreude, aufopferndes, furchtloses Daraufgehen und eine ungewöhnlich hochentwickelte, feine Technik. Infolge seiner hervorragenden Qualitäten wurde er wiederholt zur Mitwirkung in internationalen Spielen des Reichsverbandes herangezogen, wobei er jederzeit voll und ganz seinen Mann stellte.
Heiß wurde nach Beginn der Krieges bei der Musterung für tauglich befunden und rückte zu den 15er Dragonern nach Wiener Neustadt ein. Er hatte an freien Sonntagen wiederholt Gelegenheit, in der WAF Mannschaft zu spielen; einige Male war er in dieser Zeit auch für den Wiener Neustädter Fußballklub tätig. Später kam Heiß zu einem Telegraphenkurs nach Klosterneuburg und rückte an die Front ab. Dort wurde er Anfang Dezember 1916 auf einem Beobachtungsposten in den Weiten der Schlachtfelder Ostgaliziens durch einen Granatschuss getötet.
Georg Heiß feierte sein Meisterschaftsdebüt am 15. November 1913. Bei der 2:3 Auswärtsniederniederlage gegen den SC Simmering lief er als linker Flügelstürmer auf. Zum Stammspieler auf seiner Stammposition wurde er allerdings erst unter dem neuen Trainer Max Leuthe am Ende der Saison. Es war daher zwar eine sehr steile aber leider auch kurze Karriere.
Georg Heiß (rechts) im vorentscheidenden Spiel um den Meistertitel 1913/14 gegen Rapid.