Gustav Krojer war beim Start der ersten österreichischen Fußballmeisterschaft 26 Jahre alt. Er war neben seiner Fußballtätigkeit auch ein begeisterter Leichtathlet. Unter seiner Mitwirkung schaffte es der Wiener Sportclub 1905, 1907, 1909 und 1911 in das Finale des Challenge Cups. Zwei Mal konnte man diesen Bewerb gewinnen. Er galt als der inoffizielle Meistertitel der Habsburgermonarchie.
Als daher die erste offizielle Meisterschaftssaison 1911/12 im Herbst 1911 ihren Anfang nahm, war die große Zeit des Wiener Sportclubs bereits im Abnehmen und auch Gustav Krojer hatte den Zenit seiner Karriere schon überschritten.
Krojer spielte auf der Position des Verteidigers und beendete seine Laufbahn bereits im Jahr 1913. Es war die Zeit als es beim Wiener Sportclub nicht mehr so lief. Vielleicht wollte er auch nur der Jugend Platz machen. Dem Fußball blieb er dadurch verbunden dass er bis 1923 weiter für die Altherrenmannschaft des Sportclubs kickte. Er starb am Ende des Zweiten Weltkriegs im Januar 1945 in seiner Heimatstadt Wien. Beruflich war er zuletzt Abteilungsleiter bei den Wiener Gaswerken.
Neben seiner Fußballkarriere war Krojer auch ein erfolgreicher Leichtathlet, der es im Kurzstreckenlauf, Weitsprung, Hochsprung sowie Speerwurf zu rund 40 österreichischen Meistertiteln brachte und in den beiden letztgenannten Disziplinen auch Rekordhalter war. Nachdem er schon 1906 an den Olympischen Zwischenspielen in Athen teilgenommen hatte, gehörte er auch 1912 zur Olympiamannschaft bei den Spielen in Stockholm, allerdings nicht als Mitglied der teilnehmenden Fußballnationalmannschaft, sondern wieder als Leichtathlet, wobei er als bestes Ergebnis einen 16. Platz im Dreisprung erzielen konnte.