Otto Fischer „Schloime“

Otto Fischer war beim Start der ersten österreichischen Fußballmeisterschaft 1911/12 gerade erst einmal 10 Jahre und daher noch etwas zu jung um in einer Kampfmannschaft in Erscheinung zu treten.

Am 18. April 1916 sorgte er zum ersten Mal für Schlagzeilen als er beim 3:0 seiner Hertha Jungmannschaft über die Jungmannschaft des WAF in einem ausführlichen Zeitungsbericht zum besten Spieler der Partie gekürt wurde.

Genau zwei Monate nach diesem Zeitungsbericht, am 18. Juni 1916, feierte er dann in der letzten Saisonrunde 1915/16 zwischen Hertha und Simmering am Simmeringer Sportplatz sein Debüt in der Kampfmannschaft. Hertha gewann 4:3. Schlagzeilen machte an diesem Tag aber ein anderer Spieler der Hertha. Rudolf Srsen erzielte nämlich alle 4 Tore.

Otto Fischer bekam trotz ärgster Personalnot in der nächsten Saison 1916/17 bis auf weiteres keine weiteren Einsätze. Erst gegen Ende der Saison sah man ihn wieder in der Startformation. Dann aber war er nicht mehr aus der Hertha Mannschaft wegzudenken. Rasch wurde er auch in die Nationalmannschaft einberufen und gehörte bald zu den besten Stürmern seiner Zeit.

Nach seiner aktiven Karriere als Spieler schlug er die Trainerlaufbahn ein. Auch dort konnte er Erfolge feiern. Seine letzten Titel errang er in Lettland bei Olympia Libau. Er gewann 1936, 1938 und 1939 die lettische Fußballmeisterschaft. Danach überstürzten sich die Ereignisse in der Weltpolitik.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1941 in Lettland wurde Fischer, der jüdischer Herkunft war, ermordet. Die genauen Umstände sind unbekannt. Ebenso der genaue Todestag. Nur Monat, Jahr und Ort sind heute bekannt: Juli 1941 in Liepāja.

Otto Fischer zählte neben Matthias Sindelar zu den besten Spielern welche die Wiener Hertha hervorbrachte.