Der Torhüter Ludwig Pekarna war der jüngere Bruder der Torwartlegende Karl Pekarna und stand in seiner kurzen Karriere immer in seinem Schatten.
Zum ersten mal in Erscheinung trat Ludwig Pekarna als 22-jähriger bei Sonnenschein und perfekten Temperaturen am 1. September 1918 beim Zweitligaderby Vienna gegen Nussdorf. Bei der Vienna stand Neuerwerbung August Kraupar noch nicht zwischen den Pfosten. Es spielte der jüngere Bruder der alten Torhüterlegende Karl Pekarna – Ludwig Pekarna. Nach dem sich der Toptransfer von August Kraupar zerschlug, hütete Ludwig Pekarna in den nächsten Meisterschaftsspielen das Tor der Döblinger.
Beim Topspiel am 8. Dezember 1918 zwischen Tabellenführer Vienna und Verfolger Admira kam es zur folgenden Szene: „Gleich von Anpfiff weg, legte die Admira los und wollte eine frühe Führung erringen. Schon nach den ersten Szenen konnte man einen Eckball herausholen. Der Ball kam hoch in den Strafraum, aber Viennas Tormann Ludwig Pekarna kam gut heraus, und pflückte sich das runde Leder elegant aus der Luft herunter.“ Beim Stand von 3:0 für die Vienna, noch in der ersten Halbzeit: „Der Klassenunterschied war deutlich, aber die Admira gab sich noch nicht geschlagen und kam immer wieder gefährlich vor das Vienna Tor. Bei einer recht kritischen Situation konnte Ludwig Pekarna noch im letzten Moment retten, obwohl er sich bereits am Boden befand.“ Am Ende siegte die Vienna mit 6:2.
Ludwig Pekarna blieb bis zum Ende der Saison im Tor der Vienna und feierte im Sommer 1919 mit seiner Mannschaft den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse.
Dann folgte aber die große Enttäuschung für Ludwig Pekarna, denn die Vienna verpflichtete als neuen Tormann das Riesentalent Franz Schubert vom Lokalrivalen Nussdorf. Dieser stand dann auch beim Saisonauftakt zwischen den Pfosten der Döblinger und wurde in den nächsten Spielen zum neuen Stammtorhüter.
Erst am 8. Februar 1920 kam Ludwig Pekarna wieder einmal zu einem Einsatz. Die Vienna hatte zwischenzeitlich drei Torhüter im Kader, nach dem man auch noch Ludwigs Bruder Karl nach Döbling holte. Dieser verdrängte Franz Schubert, bekam allerdings kurz darauf ein Angebot vom FC Bayern München und machte sich schnell wieder auf die Reise. Dann kehrte aber nicht Franz Schubert in das Tor zurück, sondern Ludwig Pekarna bekam zum ersten Mal die Chance sich auch in der obersten Liga zu bewähren. Dabei handelte es sich um ein Cupspiel gegen den Sportclub und die Vienna unterlag mit 1:3. Ludwig Pekarna hielt aber gut und verhinderte eine höhere Niederlage. Die junge, ambitionierte und hochtalentierte Sportclub Mannschaft war damals einfach um eine Klasse besser.
Am 22. Februar 1920 stand dann Ludwig Pekarna auch zum ersten Mal in einem Erstligaspiel zwischen den Pfosten. Gegner war wieder der Sportclub und es setzte ebenso wieder eine Niederlage. Die Dornbacher siegten auf eigener Anlage in einem schwachen Spiel mit 1:0. Ludwig Pekarna wurde in der 72. Minute ausgeschlossen: „Leider gab es wieder einen bedauerlichen Zwischenfall, der mit dem Ausschluss des Viennatorwächters Ludwig Pekarna sein Ende fand. Johann Kanhäuser machte den Versuch, dem Torwächter den Ball aus der Hand zu treten und dieser quittierte diesen Versuch mit einem Stoß ins Gesicht des Gegners. Zweifellos ist das Vorgehen des Viennamannes eine durch nichts zu entschuldigende Disziplinlosigkeit, aber die Schiedsrichter wären in der Lage, durch sofortige Ahndung den immer mehr überhandnehmenden Unfug des Tretens auf den in den Händen des Tormannes befindlichen Ball abzustellen und dadurch derartige Zwischenfälle zu verhüten.“
Danach hatte die Vienna ein Problem, da auch der frustrierte Franz Schubert den Verein verließ, stand die Vienna nach der Sperre von Ludwig Pekarna plötzlich ohne Torhüter da. Am 27. Februar 1920 schrieb das Sportblatt: „Die Vienna wurde durch die Sperre von Torhüter Ludwig Pekarna vor eine schwierige Aufgabe gestellt, da Ersatztormann Prohaska noch nicht in der Meisterschaft spielberechtigt war.“
Am 3. März 1920 wurde Ludwig Pekarna für seinen Schlag in das Gesicht für 3 Monate gesperrt.
Am 6. Juni 1920 war er dann wieder dabei. Franz Schubert, der inzwischen wieder zurückgekehrt war, patzte im letzten Meisterschaftsspiel und da traf es sich gut dass die Sperre von Ludwig Pekarna gerade abgelaufen war. Beim Spiel gegen die Admira am Sportclub Platz stand Ludwig Pekarna dann wieder in der Startformation. Das Spiel endete 2:2 und das Sporttagblatt schrieb nach der Partie: „Ludwig Pekarna hütete das Tor und klärte die Lage meist mit gewagten, allerdings erfolgreich verlaufenden Exkursionen.“
Ludwig Pekarna stand ebenso wieder im nächsten Meisterschaftsspiel im Tor der Vienna. Das war der 13. Juni 1920 und es regnete in Strömen. Seine Mannschaft spielte am gerade neu errichteten Simmeringer Sportplatz gegen den SC Simmering. Das Spiel endete 4:1 für die Vienna. Das einzige Gegentor resultierte aus dieser Szene: „In der 57. Minute konnten die Hausherren ihre Überlegenheit auch in ein Tor ummünzen. Alois Pulpittl arbeitete sich nach vor und schloss im Alleingang am herausstürzenden Ludwig Pekarna ein. TOR! Die Vienna führte nur noch 3:1.“
Am 18. Juni 1920 wurde bekannt dass der SC Simmering Ludwig Pekarna verpflichten wollte. Er blieb allerdings bei seinem Verein und ging mit der Vienna auf eine Sommertournee nach Deutschland. Simmering hatte mit Johann Paciska ohnehin einen sehr starken Torhüter. Bei der Vienna hatte er nun seinen Stammplatz, also warum sollte er wechseln?
Während eines Freundschaftsspiels der Vienna Ende Juli 1920 in Solingen, wurde Ludwig Pekarna von einem gegnerischen Mittelstürmer unterlaufen und kam dabei so unglücklich zu Sturz, dass er sich dabei die Wirbelsäule brach und darauf hin zwei Tage später am 30. Juli 1920 im Solinger Krankenhaus verstarb.