Der linke Verbindungsstürmer Rudolf Merz hatte seinen ersten Einsatz in der Meisterschaft am 3. März 1912 beim 1:1 zu Hause gegen die Vienna. Er war gebürtig aus Prag und von Beruf Privatbeamter. Als Privatbeamter arbeitete man für die Industrie und war mit Leitungs- und Verwaltungsfunktionen betraut.
Am 10. März 1912 gelangen ihm beim 3:1 Auswärtssieg gegen die Hertha zwei Tore. Das war sein persönliches Highlight in der allerersten Saison einer österreichischen Fußballmeisterschaft 1911/12.
Hertha schien sein Lieblingsgegner zu sein, denn in der neuen Saison 1912/13, wieder im Auswärtsspiel bei der Hertha am 29. September 1912, erzielte er beim 4:1 Auswärtstriumph seiner Mannschaft gleich drei Tore.
Ein Tief erlebte er an 17. November 1912 beim Heimspiel gegen den WAF. Der Spotclub unterlag mit 1:2 und über Rudolf Merz wurde als schwächster Spieler der Begegnung auserkoren. Bei ihm klappte an diesem Tag überhaupt nichts.
Rudolf Merz am 16. März 1913 vor dem 2:0 Heimsieg über den SC Simmering.
Rudolf Merz ein wenig später im Trikot einer Militärmannschaft.
Am 29. Juni 1913 war er beim 4:1 Heimsieg über die Vienna in Ausschreitungen beteiligt: „Gegen Ende des Spiels kam es dann auch noch zu Raufszenen. Es begann mit einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen August Braunsteiner vom Sportclub und Robert Peschek von der Vienna. Schnell waren auch die anderen Spieler am Raufhandel involviert. Den Boxkampf Egon Müller (Vienna) gegen Rudolf Merz (Sportclub) entschied der Vienna Spieler für sich. Merz ging k.o. und Müller wurde ausgeschlossen.“
Auch in der Saison 1913/14 war Rudolf Merz weiter für den Sportclub tätig. Am 9. November 1913 brachte er seine Mannschaft beim 3:1 Auswärtssieg gegen den FAC schon nach 5 Minuten mit 1:0 in Führung. Nur wenige Tage später zog es ihn in seine Heimatstadt. Rudolf Merz wechselte zum DFC Prag.
In Prag blieb er aber nicht lange. Schon am 15. März 1914 war er zurück in Wien und schon wieder für den Sportclub tätig. Beim 2:0 Heimsieg über den FAC machte er den zweiten Treffer: „Danach griff der Sportclub weiter an und FAC Torhüter Plhak hatte viel zu tun. Auf Grund der Dauerbeschäftigung ohne wirksamer Entlastung musste er aber auch einmal einen Fehler machen. In der 50. Minute konnte er einmal einen Ball nicht fest genug halten. Den kurzen Augenblick nutzte Rudolf Merz, der goldrichtig stand, zum 2:0.“
Am 22. März 1914 spielte der Sportclub auswärts im Prater gegen den WAC 2:2: „Auch Sportclubs Rudolf Merz war in herausragender Form. Seine Alleingänge ließen die WAC Spieler verzweifeln. Einer nach dem anderen wurde elegant überspielt oder einfach stehen gelassen. Merz machte aber den Fehler den Ball in das Tor tragen zu wollen. Beim letzten zu überspielenden WAC Mann vor dem Tor war dann meist Schluss. Es fehlte die Kraft für den letzten entscheidenden Trick um alleine vor Torwart Svaton aufzutauchen, der an diesem Tag eine einwandfreie Leistung bot.“
10. März 1914: Der Sportclub unterlag Simmering zu Hause mit 1:5. Rudolf Merz musste als hängende Spitze spielen, und konnte sich auf dieser Position nicht zurecht finden.
Rudolf Merz überlebte den ersten Weltkrieg teilweise an der Front, als Ausbilder von Rekruten, und den Großteil davon, 3 Jahre, in russischer Kriegsgefangenschaft.
ab Buch 4