Vinzenz Dittrich

Vinzenz Dittrich war beim Start der ersten österreichischen Fußballmeisterschaft gerade einmal 18 Jahre alt und war damals noch nicht von Anfang an dabei. Er spielte beim unterklassigen SC Blue Star Wien und wurde erst 2 Jahre später, im Frühjahr 1913, zu den Rapidlern geholt.

Vinzenz Dittrich gab sein Debüt beim 5:0 Heimerfolg gegen den FAC am 30. März 1913. Sein Partner in der Abwehr war in den meisten Fällen Fritz Brandstetter. Dittrich galt vor allem als sehr harter Spieler. Seine Zweikämpfe waren oft am Rande eines Foulspiels. Seine unorthodoxe und teils schmutzige Spielweise war oft Thema in den Zeitungen. Begeistert waren die Fußballfeinschmecker damals nicht und man rümpfte die Nase. Dittrich allerdings wurde im Laufe der Zeit immer wichtiger für Rapid und wurde am Ende auch Stammgast in der Nationalmannschaft.

Für Schlagzeilen sorgte er auch als er in der Saison 1913/14 vom Verband für mehrer Spiele gesperrt wurde ohne einmal ausgeschlossen worden zu sein. Seine unangenehme Spielweise war vielen Entscheidungsträgern im Verband ein Dorn im Auge und man versuchte ihn auf diese Weise zu disziplinieren, und das obwohl die Schiedsrichter seine Spielweise im Rahmen der Regeln betrachteten.

Vinzenz Dittrich kam an die Klasse eines Alexander Poppovich zwar nie heran, trotzdem galt er als einer der besten Verteidiger Österreichs während des Ersten Weltkriegs. Er kämpfte auch als Soldat in den vordersten Linien und wurde schwer verwundet. Es konnte ihn in seiner Fußballkarriere aber nicht stoppen. Er war sehr hart im Nehmen.

Seine aktive Karriere beendete Dittrich erst als 37-jähriger im Jahr 1930. Für die damalige Zeit ein unglaublich hohes Alter. Er blieb dem Fußball treu und begann als Trainer zu arbeiten. Er ging nach Litauen, dann zur Hakoah nach Wien, Olympique Marseille war wohl der größte Verein in seiner Laufbahn als Trainer. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach ging er als Trainer zum SK Bratislava, der Vorgänger von Slovan Bratislava. Dort wurde er auch Meister. Als der Zweite Weltkrieg vorbei war, trainierte er zwischen 1947 und 1949 Wiener Neustadt. Dittrich verließ Anfang der 50er Jahre Europa und ging in den Nahen Osten. Dort betreute er die syrische und die libanesische Nationalmannschaft. Danach kehrte er nach Wien zurück, setzte sich zur Ruhe und starb am 25. Januar 1965.

Vinzenz Dittrich in Aktion.

Vinzenz Dittrich bei Kriegsausbruch ganz rechts.