Engelbert König

Engelbert König war nach Sportclubs Willy Schmieger der zweite Torschütze eines österreichischen Meisterschaftsspiels. Er traf in der 36. Minute zur Führung für seinen WAF im Spiel gegen den FAC. Nur Willy Schmieger erzielte in der zweiten Auftaktpartie der ersten österreichischen Fußballmeisterschaft am 27. August 1911 zwischen Sportclub und den Cricketern ein früheres Tor.

Am 8. Oktober 1919 wurde Engelbert König Vater. Sein Sohn Engelbert Junior sollte ein noch größerer Fußballer als sein Vater werden. Da Engelbert König Senior Trainer in der italienischen Serie A war, kam sein Sohn früh mit dem italienischen Fußball in Berührung. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach ging seine Karriere erst richtig los und er war zwischen 1942 und 1947 der Torgarant für Lazio Rom. 29 Mal traf er in 59 Meisterschaftsspielen. Engelbert Junior war vor allem technisch sehr begabt.

Der Vater hingegen war ein etwas grober Spieler, aber sehr beliebt beim Wiener Fußballpublikum für seine volkstümliche Art. Engelbert König konnte gut schießen. Ebenso war er beim ersten Abbruch eines österreichischen Meisterschaftsspiel maßgeblich beteiligt. Am 29. Oktober 1911 trat er dem Rapid Spieler Josef Jech in die Kniescheibe, sodass dieser in das Krankenhaus transportiert werden musste und der Rapid Anhang anschließend das Feld stürmte und die WAF Spieler in die Kabine verscheuchte.

Das war nicht der einzige unsportliche Vorfall in dem Engelbert König Senior verwickelt war. Im Jahr 1908 traktierte er den jungen Crickteter und späteren Amateure Spielmacher Viktor Löwenfeld so sehr, dass dieser fast seine Karriere beenden musste.

Engelbert König war kräftig gebaut und wusste seinen Körper in Zweikämpfen gut einzusetzen. Er hatte auch einen gewissen Torriecher und wusste immer wo er zu stehen hatte um zu Torchancen zu kommen.

König ließ gegen Ende des Ersten Weltkrieges seine Karriere beim niederösterreichischen Provinzmeister Germania Schwechat ausklingen. Er hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon viel von seiner Klasse eingebüßt. Ein Transfer zu den Amateuren stand in der Saison 1916/17 auch im Raum. Es gab ein Testspiel, bei dem er allerdings nicht überzeugen konnte. Er war lauffaul und hatte kaum einen Ballkontakt. Seine Zeit war da definitiv schon vorbei. Die Amateure verzichteten auf seine Dienste.

Engelbert König in der großen WAF Mannschaft des Jahres 1912.