Josef Kudin war der sehr erfolgreiche Mittelstürmer der Simmeringer, der schon im ersten Meisterschaftsspiel des SC Simmering am 8. September 1911 am Cricketer Platz gegen die Vienna Cricketer mit dabei war. Der SC Simmering ging damals als 3:1 Sieger vom Platz.
Josef Kudin war körperlich stark aber etwas lauffaul. Dafür hatte er einen guten Torriecher und eine vorzügliche Schusstechnik. Ebenso war er ein genialer Führungsspieler der Stürmerreihe und wurde nicht umsonst „Studnicka von Simmering“ genannt.
Seinen ersten großen Auftritt hatte Josef Kudin am 12. November 1911 beim 5:2 Heimsieg über den späteren Meister Rapid. Kudin erzielte zwischen Minute 26 und 30 einen lupenreinen Hattrick und baute die Führung der Simmeringer in diesen 5 Minuten auf 4:0 aus. In der zweiten Halbzeit traf er dann noch ein Mal. Rapid wurde in diesem Spiel völlig am falschen Fuß erwischt. Eigentlich rechnete man vor dem Spiel mit einem sicheren Sieg.
Während des Ersten Weltkrieges kämpfte Josef Kudin an der Gulaschkanone. Bei jedem Heimaturlaub schlüpfte er aber immer wieder in das Simmeringer Trikot und gehörte ganz ohne Spielpraxis und Training immer zu den besten Spielern am Feld, was eindeutig für seine außergewöhnliche Klasse sprach.