Alois Treml

Alois Treml hatte seinen ersten Einsatz in einem Meisterschaftsspiel als 22-jähriger am 15. März 1914 bei der 1:3 Auswärtsniederlage auf der Pfarrwiese gegen Rapid. Treml lief dabei als rechter Verbindungsstürmer ein. Die Vienna lag damals am letzten Tabellenplatz und versuchte mit überhastet ausgeführten Transfers das Schicksal des Abstiegs noch abwenden zu können. Alois Treml war damals einer dieser Spieler, die eine solche Trendwende noch einleiten sollten. Genützt hatte es am Ende nichts. Die Vienna stieg ab, hatte aber mit Alois Treml zumindest eine loyale Seele gewonnen, die dem Verein über viele Jahre die Treue hielt.

Am 26. April 1914 wurde Alois Treml zum ersten Mal in der Presse lobend erwähnt. Nach dem 3:1 Heimsieg über den Sportclub feierte man den Stürmer als große Zukunftshoffnung.

Bei der 1:2 Heimniederlage gegen die Hertha am 21. Juni 1914 kam er zu vielen Abschlussmöglichkeiten, agierte aber zu hektisch, kraftlos und nervös.

Nach dieser Saison stieg die Vienna ab und stieg aus Trotz darüber aus dem Verband aus. Dann brach auch noch der Erste Weltkrieg aus.

Alois Treml suchte sich einen neuen Verein und fand nach der ersten Kriegssaison beim amtierenden Meister WAC Unterschlupf. Am 5. März 1916 debütierte er im Heimspiel gegen Simmering. Seine Mannschaft siegte als Favorit überraschend hoch 8:3.

Treml blieb aber nicht lange beim WAC. Schon im Herbst des gleichen Jahres war er wieder für die Vienna aktiv. Die Vienna fand wieder den Weg zurück in den Verband und durfte in der zweiten Liga neu beginnen. Am 22. Oktober 1916 besiegte seine Mannschaft Ottakring mit 4:1 und lag mit 5 Punkten bereits im Tabellenmittelfeld. Wesentlichen Anteil an diesem Sieg hatte der Rückkehrer Alois Treml im Angriff, wurde in der Presse berichtet.

Eine glänzende Leistung zeigte Alois Treml auch in einem Testspiel gegen die erstklassige Topmannschaft WAF am 1. November 1916. Die Partie ging allerdings auf eigener Anlage mit 2:3 verloren.

Am 14. Juli 1918 kam Alois Treml beim Spiel der Wiener Zweitligaauswahl gegen die Budapester Zweitligaauswahl zum Einsatz. Die Wiener siegten auf der Heimstätte der Vienna mit 6:1 und Alois Treml kam als rechter Mittelfeldspieler zum Einsatz. Der Döblinger zählte in dieser Partie zu den stärksten Spielern am Feld. Besonders defensiv wurde seine Leistung als sehr wertvoll angesehen.

Am 13. Oktober 1918, es war ein regnerischer, windiger und kalter Sonntag, besiegte die Vienna Sturm 1907 aus Favoriten mit 11:0 und Treml steuerte 3 Tore zu diesem deutlichen Erfolg bei.

Im Topspiel der zweiten Liga am 8. Dezember 1918, Tabellenführer Vienna traf auf Verfolger Admira, konnte Alois Treml das Führungstor erzielen. Beim Stand von 3:0 berichtete man folgende Szene: „In der 39. Minute war Alois Treml am Ball. Die Distanz zum gegnerischen Tor war wenig vielversprechend, aber Alois Treml hatte einen guten und scharfen Schuss und so dachte er sich wohl er sollte es einmal versuchen. Bumm, zack und der Ball zappelte in den Maschen. 4:0 nach 39 Minuten! Torschütze: Alois Treml.“ In der zweiten Halbzeit traf der begnadete Stürmer sogar zum 6:1. Am Ende siegte seine Mannschaft 6:2.

Am 9. März 1919 siegte die Vienna gegen den Lokalrivalen Nussdorf mit 6:0. 3 Tore konnte Alois Treml für sich verbuchen. Die Vienna befand sich, auch auf Grund seiner überragenden Leistungen, klar auf Aufstiegskurs.

Nach dem 7:0 Sieg über Verfolger Admira am 30. März 1919 sorgte man für klare Verhältnisse im Aufstiegskampf. Nach dem Spiel konnte man in der Sport Rundschau lesen: „Das Prunkstück der Vienna war der Innensturm, der sich aus dem rechten Verbindungsstürmer Leopold „Hatschi“ Reindl, Ferdinand Fridthum als Mittelstürmer und dem linken Verbinder Alois Treml zusammensetzte.“ Die Vienna feierte frühzeitig den Aufstieg und spielte in der Saison 1919/20 endlich wieder erstklassig.

Bei Saisonbeginn 1919/20 war Alois Treml natürlich auch wieder dabei. Im Auftaktspiel gegen die Admira, die überraschenderweise als Zweiter auch noch aufsteigen durfte, kam er als rechter Mittelfeldspieler zum Einsatz. Wieder blieb die Vienna siegreich und verließ den Admira Platz mit einem 4:1 Erfolg. Treml verschuldete aber den einzigen Gegentreffer: „Ein Missverständnis zwischen Alois Treml und Franz Schubert sorgte aber dann für die Führung der Admira. Johann Klima nützte die Verwirrung und traf zum 1:0 für die Admira nach 20 Minuten.“

Den Rest der Saison spielte Alois Treml wieder im Angriff. Sein Stammplatz war die Position des rechten Verbindungsstürmers. Dort kam er auch am 9. November 1919 im Länderspiel gegen Ungarn zum Einsatz. Bei feuchtem Wetter und tiefem Boden unterlag seine Mannschaft den Ungarn knapp mit 2:3. Alois Treml erzielte, nach einem 0:3 Rückstand in der ersten Hälfte, den zweiten Treffer für die Österreicher in der 79. Minute. Der Ausgleich ging sich nicht mehr aus.

Im Frühjahr 1920 kam Treml wieder häufiger im Mittelfeld zum Einsatz, obwohl er als Stürmer regelmäßig traf. Nach einer 2:3 Niederlage am 29. Februar 1920 auf dem Sportclub Platz gegen Wacker konnte man lesen: „Alois Treml machte als rechter Läufer keine schlechte Figur.“

Gegen Ende des Frühjahrs kehrte Treml wieder in den Angriff zurück und dankte es seinem Trainer Dr. Michl Schwarz mit Toren. Am 18. Juni 1920 wurde bekannte das der SC Simmering Interesse an ihm hatte und der Döblinger schien ebenso einem Wechsel nicht abgeneigt zu sein.

Treml hielt der Vienna allerdings die Treue und starb am 21. November 1950. Sein Sohn, Alois Treml Junior, schaffte es ebenso in den bezahlten Fußball. Dieser feierte in der Saison 1949/50 bei der Vienna sein Debüt in der obersten Liga. Später spielte er in den 50er Jahren in Leoben und Donawitz zweite Liga und stieg am Ende seiner Karriere mit dem Donawitzer SV Alpine im Sommer 1958 in die oberste Liga auf. Dort spielte er dann noch zwei Saisonen. Seine Position war die des Verteidigers.