Matthias Baumann

Matthias „Motzl“ Baumann stand bei der allerersten Meisterschaft in der Saison 1911/12 im Kader der Amateure und kam meist als rechter Verbindungsstürmer zum Einsatz.

Am 21. September 1913, bei einer 3:5 Niederlage auswärts am WAF Platz in Hütteldorf, schrieb man über ihn: „Vor allem Amateure Angreifer Matthias „Motzl“ Baumann zeigte sein Können und war der stärkste Violette in der Offensive. So stark wie in diesem Spiel sah man ihn vorher noch nie.“

Matthias Baumann (ganz links im Bild) beim 4:2 Sieg über den SC Simmering auf dem WAC Platz am 19. Oktober 1913. Motzl Baumann schaffte in der Saison 1913/14 endlich den Durchbruch, kam regelmäßig zu Einsätzen und traf auch relativ oft.

Nach dem Kriegsausbruch 1914 blieb Matthias Baumann vorerst in Wien und konnte weiter für die Violetten einlaufen. Am 14. März 1915 war er beim 3:0 Heimsieg gegen Rudolfshügel mit dabei. Danach musste aber auch er in den Krieg.

Bei Saisonbeginn 1915/16 war er dann aber wieder dabei. Am 29. August 1915, bei der 0:1 Heimniederlage gegen den WAC, begann er als Flügelstürmer. Es war ein kurzer Auftritt, denn danach musste er wieder an die Front.

Am 12. März 1916, vor dem Spiel gegen Simmering, wurde berichtet: „Ebenso gab es Gerüchte dass einige violette Altstars, die vom Kriegsdienst auf Heimaturlaub in Wien weilten, für die Amateure zum Einsatz kommen könnten. Es handelte sich dabei um Verteidiger Walter Alt, und die drei Stürmer Louis Goldschmied, Richard Singer und Matthias Baumann. Doch die Gerüchte bewahrheiteten sich nur zum Teil. Matthias „Motzl“ Baumann spielte in der Tat wie in alten Tagen am rechten Flügel. Der Rest der Gruppe blieb aber lieber im Publikum.“ Die Amateure siegten mit 1:0. Nach dem Spiel wurde geschrieben: „Heimaturlauber Matthias Baumann spielte ganz gut und harmonierte ganz nett mit dem jungen Talent Stefano Zielichowski. Fast alle Angriffe liefen über diese Achse.“

24. September 1916: Amateure – Rudolfshügel 2:4 (1:0). Mit Matthias Baumann, Stefan Poppovich und Johann „Alois“ Schmid waren drei Stürmer aus Friedenszeiten mit dabei. Sie hatten immer noch Heimaturlaub.

7. Oktober 1916: Rapid – Amateure 4:1. Die Amateure spielten ohne ihre beiden Stars Alexander Poppovich und Viktor Löwenfeld, was ihre Leistung noch besser erscheinen ließ. Nur im Angriff hatten sie mit Matthias Baumann, Stefan Poppovich und Johann „Alois“ Schmied drei „Erfahrene“.

Das war auch sein letzter Einsatz. Danach wurde Matthias Baumann nicht mehr auf dem Feld gesehen. Ob er den Krieg überlebte ist nicht bekannt.