Nomen est omen, sagten die alten Römer. Bei Adolf Stürmer traf das zu. Er spielte im ersten Meisterschaftsspiel Österreichs am 27. August 1911 neben Richard „Little“ Kohn als rechter Verbindungsstürmer für den WAF.
Viel ist nicht mehr bekannt über ihn. Ebenso dürfte er beim Start des österreichischen Ligafußballs seinen Zenit schon überschritten haben, denn seine große Zeit war lange vor 1911. Schon bei einem internationalen Vereinsspiel des WAC auf eigener Anlage im Prater gegen den großen DFC Prag am 25. November 1906, stand er in der Startformation und erzielte beim 4:2 Sieg sogar das Führungstor.
Wenn man bedenkt dass er auch schon beim 9:0 Sieg gegen Graphia Wien im Tagblatt Pokal mit dabei war, ist klar dass er 1911 schon in einem sehr fortgeschrittenen Alter gewesen sein muss. Schon eine echte Legende.
Adolf Stürmer war beim Massenaustritt aus dem WAC im Sommer 1910 mit dabei und gehörte demnach zu den Gründungsmitgliedern des WAF.
Adolf Stürmer spielte für den WAF noch regelmäßig bis in den Winter 1912 hinein. Im Frühjahr 1913 war er dann nicht mehr dabei. Er wurde aussortiert, da der WAF seine Mannschaft verjüngen wollte. Man war der Meinung dass die alte Garde des WAF nicht mehr genug Biss hätten um den Meistertitel mitzuspielen.
Seine Spielweise war nicht zimperlich. Teilweise spielte er auch roh. Beim ersten Abbruch eines österreichischen Ligaspiels am 29. Oktober 1911 am Cricket Platz in der Engerthstrasse gegen Rapid tat er sich besonders hervor und wurde dafür vom gewaltbereiten Rapid Anhang über das Feld und in die Kabine gejagt.
Adolf Stürmer kurz vor Beginn der ersten österreichischen Fußballmeisterschaft 1911 im Kritzendorfer Strandbad. Der Sommer 1911 war außergewöhnlich heiß.