Isidor Emil Weinberg war lange Zeit vor Beginn der ersten österreichischen Fußballmeisterschaft Torwart bei der Vienna und kam im Jahr 1910 beim 0:3 gegen Ungarn in Budapest auch zu einem Länderspieleinsatz. In der ÖFB Statistik wird er bis heute als „Johann Weinberg“ geführt.
Bei Beginn der ersten Fußballmeisterschaft Österreichs ein Jahr später wurde er bei der Vienna allerdings von Roland Steinbrecher als Einsergoalie verdrängt und kam daher in der ersten Fußballmeisterschaft zu keinem einzigen Einsatz.
Erst als der WAF für die Saison 1912/13 einen neuen Torhüter suchte, und die erste Wahl, Otto Noll vom DFC Prag, nicht bekam, gab man sich mit Isidor Emil Weinberg zufrieden. Er stand eine ganze Saison im Tor und wurde erst in der Saison darauf vom jungen Leopold Bode verdrängt.
Isidor Emil Weinberg hielt dem WAF aber die Treue und war weiter als Torwart in der Reservemannschaft tätig. Er arbeitete als Bankbeamter und wohnte in der Leopoldstadt. Als sich der WAF Mitte der 20er Jahre auflöste, war er die treibende Kraft der Neugründung. Die Existenz des heutigen WAF, der in der Brigittenau beheimatet ist, gründet sich einzig und allein auf die Initiative Weinbergs.
Isidor Emil Weinberg wurde im Nationalsozialismus während des Zweiten Weltkrieges in den Osten deportiert und dort 1942 bei Minsk ermordet. Weinberg war auch leidenschaftlicher Schiedsrichter und leitete nach seiner Torhüterkarriere viele Meisterschaftsspiele der ersten Liga.
Weinberg war von riesiger Statur und daher für seine Rolle als Torhüter prädestiniert.